Was ist Airsoft?

Ein kleiner Leitfaden für Dich, um Dich rund um das Thema Airsoft zu informieren und vielleicht dazu zu motivieren, eines Tages auch Airsoft zu spielen.

Airsoft ist ein taktisches Geländespiel, ähnlich dem Paintball. Einige nennen es "Sport", andere "Hobby", mit regelmäßigen Trainings, Lehrgängen und Events gestaltet es die Freizeit auf jeden Fall maßgeblich.

Beim Airsoft gibt es zwei oder mehr Teams, die durch taktisches Vorgehen und Teamwork Ziele erreichen müssen - Punkte einnehmen, VIPs beschützen oder Gegenstände verteidigen sind nur ein paar Beispiele. Dabei können Spieler des gegnerischen Teams mit den Waffen "Hit" geschossen werden, sobald man getroffen ist, ist man erst mal aus dem Spiel raus, je nach Spielmodus gibt es aber auch Sanitäter, die einen getroffenen Spieler zurück ins Spiel bringen können. Anders als beim Paintball ist die Spieldauer meist um ein vielfaches länger, einige Events dauern mehrere Tage lang, teils ohne Unterbrechung. Auch unterscheiden sich die beiden Sportarten in Bezug auf die Geländebeschaffenheit, während beim Paintball ein recht kleiner übersichtlicher Rasenplatz bespielt wird, sind bei größeren Airsoft-Events Gelände mit mehreren Quadratkilometern Wald- und Wiesenfläche keine Seltenheit, zudem werden häufig Gebäude ins Spielgeschehen mit einbezogen.

Generell einmal musst Du mindestens 14 Jahre alt sein, um in Deutschland Airsoft spielen zu dürfen, da Du vorher keine Airsoft-Waffen erwerben kannst. Um bei uns mitzuspielen, solltest du mindestens 16 Jahre alt sein.
Wir bieten jedem Interessierten an, nach Absprache bei uns vorbeizukommen und bei einem Training zuzuschauen. Dazu braucht ihr gar nichts ;)
Falls Du ernsthaft anfangen willst, Airsoft zu spielen, steht die Schutzbrille ganz oben auf der Einkaufsliste. Auch eine Gittermaske als Gesichts- und Ohrenschtz ist empfehlenswert.
Gleich zu Beginn sei allerdings schon gesagt, dass Du bei diesem Hobby einiges an Geld ausgeben wirst, nach oben gibt es hier keine Grenzen.

Du willst immer noch Airsoft spielen? Super! Als nächstes brauchst du eine Waffe. Bist du jünger als 18, so kommen für Dich erst mal nur Waffen mit einer Energie von <0,5J in Frage, diese haben aber den Vorteil, dass sie vollautomatisch schießen können. Bist Du schon 18 oder älter, hast du freie Wahl, was deine Waffe angeht. Allerdings gibt es eine schier unüberblickbare Auswahl an Waffen, daher solltest du dir erst einmal überlegen, welcher Spielstil zu dir passt und dir dementsprechend eine Waffe suchen. Ebenfalls kann es von Vorteil sein, wenn Du dir eine Waffe kaufst, die mehrere Spieler im Team bereits haben, so kannst Du einfach Magazine ausleihen oder Dir bei Problemen helfen lassen.
Sprich uns diesbezüglich doch einfach an, wir helfen dir gern ;)

Du hast bereits eine Waffe oder willst einfach mal aus Interesse bei uns vorbeischauen?
Wir versuchen, jedes Wochenende zu trainieren, was aber auf Grund von Feiertagen, Krankheit, Arbeit, etc. nicht immer möglich ist. Events werden etwa alle ein bis zwei Monate besucht, im Sommer natürlich mehr als im Winter. Aber auch hier ist für jeden was dabei - sind bei größeren und mehrtägigen Events oft erst Spieler ab 18 Jahren teilnahmeberechtigt, so gibt es ebenso Spiele, bei denen nur Waffen mit einer Mündungsenergie unter 0,5 Joule erlaubt sind, also auch jüngere Spieler problemlos und ohne Nachteil mitmachen können.

Grundsätzlich lassen sich Airsoft-Waffen in drei Kategorien unterteilen, elektrisch betriebene - sogenannte AEGs oder (S)AEGs, gasbetriebene und jene, bei denen die Feder durch Muskelkraft gespannt werden muss.

Federdruck-Airsoft-Waffen, auch "Springer" genannt, sind häufig im Billigpreissegment oder aber bei Schrotflinten oder Scharfschützengewehren zu finden. Der Vorteil hierbei ist ihre konstante Leistung, da Witterung und Temperatur kaum Einfluss auf die Mechanik nehmen. Auch sind sie sehr leise, was sie vor allem für Scharfschützen zu einer interessanten Wahl macht. Der Nachteil ist allerdings der Kraftaufwand, um die Feder jedes Mal erneut zu spannen, denn dieser nimmt natürlich mit der Leistung zu. Sie sind für ein ernsthaftes Spiel nur dann geeignet, wenn nicht viele Schüsse hintereinander abgegeben werden müssen.

Elektrisch betriebene Airsoft-Waffen werden unterteilt in AEGs - Automatic Electric Guns - und semiautomatische (S)AEGs. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in Mündungsenergie und Qualität. Die schwächeren, vollautomatisch schießenden AEGs sind bereits ab 14 Jahren zum Erwerb freigegeben, haben eine Mündungsenergie von maximal 0,5 Joule und sind meist billiger als die halbautomatischen Versionen. Die Ausnahme bilden hierbei Maschienengewehre, diese gibt es nur als AEGs, sie sind in Verarbeitung und Qualität gleich mit den halbautomatischen Versionen.
Einige Händler bieten auch die Möglichkeit an, eine (S)AEG zu einer AEG umzubauen, somit bleibt die verarbeitung und Qualität der teureren Waffe erhalten, sie ist aber trotzdem vollautoatisch.
Die halbautomatischen (S)AEGs sind die am häufigsten verwendeten Waffen, sie gelten als zuverlässig, sind in großer Anzahl und Auswahl erhältlich und bieten unzählige Umbau- und Tuningmöglichkeiten.
In der Technik unterscheiden sich die beiden Varianten allerdings bis auf eine stärkere Feder und eventuell einen stärkeren Motor nicht.
In der Waffe ist eine sogenannte Gearbox verbaut, in der ein kleiner, leistungsstarker Motor Zahnräder antreibt, die eine Feder mit vorn-liegendem Kolben spannen. Dieser wird beim Drücken des Abzugs ausgelöst worduch die Luft stark verdichtet und durch das Nozzle geleitet wird. Das Geschoss in der Kammer erfährt dadurch eine starke Beschleunigung und entweicht durch den Lauf.
Vorteile der elektrisch betriebenen Waffen sind die hohe Schussrate, eine recht hohe Zuverlässigkeit und die ziemlich konstante Leistungsabgabe auch bei geringen Temperaturen. Außerdem sind die magazine um ein vielfaches günstiger als bei gasbetriebenen Waffen.
Als Nachteile müssen die Anfälligkeit gegen Nässe und Luftfeuchtigkeit sowie die Ausfallwahrscheinlichkeit durch Trigger- und Gearjams genannt werden.

Gasbtriebene Waffen werden in GBBs und NBBs unterteilt, wobei hier angemerkt werden muss, dass die Namensgebung irreführend ist. Beide Waffentypen, sowohl die Gas Blow Back (GBB), als auch die Non Blow Back (NBB) werden mit Gas betrieben, der Unterschied liegt lediglich darin, dass die GBB-Waffen über einen beweglichen Schlitten oder Verschluss verfügen, der bei jedem Schuss einen Rückstoß erzeugt. Die NBB-Waffen haben hingegen einen festen Schlitten oder Verschluss, wodurch eine höhere Mündungsenergie oder ein geringerer Gasverbrauch erreicht wird.
Diese Waffen weisen meist eine Mündungsenergie von mindestens 0,8 Joule auf, wodurch sie erst am 18 jahren freigegeben sind.
Bei den gasbetriebenen Waffen ist das Gas meistens im Magazin gespeichert, entweder wird ein Propan-Silikon-Gemisch (sogenanntes Green Gas) in einem Tank gespeichert, oder das Magazin nimmt eine CO₂-Kapsel auf. Jedes Mal, wenn der Abzug betätigt wird, wird nun eine kleine Menge dieses Gases verwendet, um die Kugel zu beschleunigen und die nächste Kugel aus dem Magazin in die Waffe zuzuführen. Bei GBB-Waffen wird zusätzlich ein Teil des Gases dazu verwendet, den Schlitten bzw Verschluss zu bewegen.
Vorteile dieser Waffen sind das realistische Gefühl beim Schießen, Rückstoß, Geräusch und Magazingröße machen diese Waffenart ohne Frage zur realistischsten unter den Airsoftwaffen. Auch gestaltet sich das Zerlegen der Waffen einfach, sie sind zum größten Teil so aufgebaut, wie ihre "echten" Vorbilder.
Nachteile sind die Kosten für die Magazine und das Gas, auch werden Magazine bei ungenügend Pflege oder langer Lagerung manchmal undicht. Zudem drohen die innen liegenden Teile bei schneller Schussfolge durch das sehr kalte Gas zu gefrieren, bei geringen Temperaturen fällt die Leistung außerdem stark ab.

Gleich zu Beginn sei gesagt, dass wir keine Rechtsanwälte sind und keine Garantie für Vollständigkeit oder Korrektheit dieses Leitfadens übernehmen. Wir haben ihn aber dennnoch nach bestem Wissen und Gewissen erstellt ;)
Willkommen beim unangenehmen Teil, dem Rechtlichen. Die Gesetze mögen auf den ersten Blick langweilig wirken, aber sie können Dir eine Menge Ärger ersparen, wenn du mit ihnen vertraut bist.
Fangen wir beim Kauf der Waffe an: Waffen mit einer Energie unter 0,5 Joule gelten in Deutschland nicht als Waffen, sondern nur als Anscheinswaffen und sind bei den meisten Händlern frei erhältlich ab 14 Jahren.
Waffen mit einer Energie über 0,5 Joule gelten hier als "erlaubnisfreie Waffen", was bedeutet, dass sie frei erwerbbar ab 18 Jahren sind. Sie müssen eine Modellangabe, das F im Fünfeck und das Logo des Importeurs aufweisen, meistens sind diese Angaben eingraviert oder aufgelasert. Diese Waffen dürfen eine Energie von bis zu 7,5J besitzen, schießen nur Halbautomatisch und unterliegen einigen weiteren gesetzlichen Bestimmungen, zu denen weiter unten unter "Umbau" etwas erklärt wird.

Dementsprechend unterscheiden sich die beiden Waffen auch in ihrer Lagerung: Anscheinswaffen kannst Du bei dir zu Hause aufs Sofa legen, das stört höchstens Deinen Besuch, sonst niemanden. Solltest du eine freie Waffe besitzen und minderjährige Personen im Haushalt haben, dürfen diese keinen Zugriff auf die Waffe haben - Du musst sie also wegschließen. Solltest Du zusätzlich zu den freien Waffen auch noch "echte" Schusswaffen zu Hause haben, so müssen die Airsoft-Waffen ebenfalls in den Waffenschrank.

Da Du die Waffen aber nicht als Dekoration zu Hause lagern willst, sondern auch mit ihnen spielen, kommt nun was Rechtliches zum Transport.
Transportieren heißt: Die Waffe (auch Anscheinswaffe) in einem verschlossenen (also abgeschlossenen) Behältnis von einem befriedeten Grundstück zu einem anderen transportieren. Dabei darf sich das Magazin nicht im gleichen Behältnis befinden, wie die Waffe. Wenn Du ganz sicher gehen willst, nimmst du auch den Akku aus der Waffe, falls es eine (S)AEG sein sollte oder lässt das Gas aus dem Magazin bei einer Gas-Waffe. Es schadet auch nicht, die Kugeln aus dem Magazin zu nehmen.
Grundsätzlich gelten diese Regeln nur für freie Waffen über 0,5J , da Du aber eine Anscheinswaffe auch nicht einfach durch die Gegend tragen darfst, empfiehlt es sich, einfach alle Waffen so zu transportieren, egal welche Mündungsenergie sie haben.
Was sich hier schwierig anhört, kann recht einfach mit einem Rucksack oder einer Sporttasche erreicht werden, wenn Du die Waffe in das Hauptfach packst und dieses abschließt und den Rest in die restlichen Fächer packst ;)
Mit der Deutschen Bahn dürfen übrigens nur Anscheinswaffen mit einer Mündungsenergie unter 0,5J transportiert werden, die Beförderungsbedingungen schließen den Transport von Waffen aus.
Solltest Du deine Waffe zum Transport zerlegen, sind die einzelnen Teile dennoch wie die Waffe selbst zu behandeln, also verschlossen transportieren.
Achtung! Das Auto gilt nicht als privater befriedeter Raum, auch hier transportierst Du die Waffe. Außerdem muss sie ja irgendwie ins Auto kommen, dabei wird öffentlicher Raum durchquert. Besonders gefährlich ist es, wenn Du eine freie Waffe unverschlossen im Auto liegen hast und eine Person unter 18 Jahren mitfährt, diese würde die Waffe dann nämlich schon besitzen und Du hättest ihr die Waffe überlassen.

Wenn du die Waffe nun erfolgreich auf das Spielgelände transportiert hast, kannst Du hier mit Einwilligung des Besitzers die Waffe führen, sprich: auspacken, Magazin rein, durchladen - schussbereit mit sich führen eben.
Auch hierbei musst Du beachten, dass rechtlich gesehen derjenige die Waffe besitzt, der sie in der Hand hält, also darfst Du eine freie Waffe nur Personen über 18 Jahre in die Hand drücken.
Weg von der Waffe, ein kleiner Ausflug in die sonstigen Gegebenheiten auf dem Spielfeld. Flaggen an der Kleidung sind erlaubt, ein "Polizei"-Aufnäher auch, Dienstgrad- und Rangabzeichen hingegen nicht.
Zum Gelände auf dem Du spielst: Entweder ist ein hoher Zaun (in der Regel 4 Meter) um das Gelände gezogen und dieser mit einem Kugelfang (je nach Bundesland und Vorgabe der lokalen Behörden auch einem Sichtschutz) versehen, oder es muss ein Bereich um das Spielfeld eingerichtet sein, der die doppelte Reichweite der stärksten Waffe hat. Wenn die stärkste Waffe also 50 Meter weit schießt, so muss zwischen Spielfeldrand und Grundstücksgrenze eine Sicherheitszone von 100 Meter bestehen. Als Absperrung um das Grundstück reicht dann aber ein normaler Zaun oder auch Flatterband, zur Sicherheit können in regelmäßigen Abständen noch Hinweistafeln angebracht werden.
Irgendwann wird dir Deine Waffe zu langweilig, du willst etwas daran ändern - das kennen wir alle. Bei einer Waffe mit einer Mündungsenergie unter 0,5J kannst Du grundsätzlich alles tun, was Du willst, so lange die Mündungsenergie nachher nicht die 0,5J überschreitet, ausgenommen sind hier Laserpointer und Taschenlampen sowie Schalldämpfer.
Bei freien Waffen mit einer Energie über 0,5J sieht es da etwas anders aus. Hier gelten nämlich das Waffengesetz (WaffG) und die Waffenverwaltungsvorschrift (WaffVwV). Ohne Bedenken darfst Du eine Zieloptik (so lange diese keine Nachtsicht ermöglicht) montieren, einen Frontgriff, eine andere Schulterstütze oder Railcovers anbringen.
Auch Paintjobs sind erlaubt allerdings musst Du darauf achten, dass das F im Fünfeck und die übrigen gesetzlich vorgschriebenen Angaben sichtbar bleiben.

Schalldämpfer sind nur als Atrappen erlaubt, würden bei einer Airsoft aber sowieso nicht viel bringen, da der größte Teil der Geräusche in der Waffe selbst erzeugt wird.
Ebenfalls als Atrappen erlaubt sind Laserpointer, Taschenlampen oder sogenannte An/PEQ-Boxen, die im Original Laser und Licht enthalten.
Alles was jedoch ein Waffenrelevantes Teil ist, darf nur von einem Büchsenmacher geändert werden und die Waffe muss danach vom Beschussamt neu beschossen werden. Dazu zählen unter anderem der Innenlauf, der Motor, die Gearbox, die Abzugseinheit, das Hop-Up und eben alles, was dafür gebraucht wird, dass die Kugel die Waffe verlässt.